April 26

Wieso steigt die Börse langfristig?

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Wieso steigt die Börse langfristig?

Ein Plädoyer aus der Wissenschaft

Leider sinkt die Zahl der Aktionäre an Deutschlands Börse stetig, wenn man den Zahlen des Deutschen Aktieninstituts (DAI) glauben mag. Aktien sind ein Teufelszeug, obwohl da war doch was. Wieso steigt die Börse langfristig immer. Gute Frage, aber erst einmal zurück zu der schlechten Aktionärskultur in Deutschland. Dies ist aus zweierlei Sicht ein Dilemma. Einerseits wird die Versorgungslücke für zukünftige Rentner im Alter höher, sodass ein immer höheres Finanzpolster gebraucht wird, um seinen Lebensstandard aufrechterhalten zu können. Zweitens führt bei dem Vermögensaufbau nichts an Aktien langfristig vorbei.

Wieso steigt die Börse langfristig immer?

Der DAX startete im Jahr 1988 bei 1.000 Punkten. Mittlerweile sind wir bei über 12.000 Punkten angelangt. Dies entspricht einer jährlichen Rendite von über 9%. Die letzten 8 Jahre Bullenmarkt waren sehr erfolgreich, profitiert haben leider nur die wenigsten Deutschen von diesem fulminanten Anstieg. Natürlich gibt es auch immer wieder Rückschläge zu verkraften, wie insbesondere in den Jahren 2008/2009 oder von 2000-2003. In solchen Phasen, steigen die meisten Privatanleger frustriert aus, weil sie nicht die mentale Fitness haben, um solche Börsenphasen zu überstehen. Der MDAX, der SDAX und der TECDAX haben mittlerweile über 300% Kurssteigerungen erzielen können. Der DAX erzielt über 200% in der derzeitigen Hausse. Dies ist einer der längsten Bullenmärkte überhaupt. Getrieben durch das billige Geld der Notenbanken steigen die Aktien- und Immobilienpreise.

Ein zeitlich selektiver Prozess

Die 30 DAX Unternehmen stehen ständig im Wettbewerb mit anderen konkurrierenden Unternehmen derselben Branche. Es findet ein permanenter Kampf um die besten Produkte oder Dienstleistungen statt. Umsatz, Gewinn, Deckungsbeitrag und Free Cashflow gilt es auf der Hard Skill-Seite in der Bilanz und GuV zu steigern. Motivation der Mitarbeiter, Partizipation am Unternehmenserfolg, Förderung der Mitarbeiter durch Schulungen ebenso. Seminare und Fortbildungen sind wichtige Treiber auf der Soft Skill-Seite. Erfüllt ein Konzern nicht mehr die Anforderungen der heutigen Ansprüche oder verpasst den Anschluss an den Fortschritt der Zeit,  wird er sofort an der Börse abgestraft. Infolgedessen passiert es häufig, dass Unternehmen aus dem DAX, die weniger erfolgreich sind, durch innovativere und zukunftsträchtigere Unternehmen ersetzt werden.

Somit findet ein zeitlich selektiver Prozess statt, der es nur den erfolgreichsten Unternehmen erlaubt, in den DAX aufgenommen zu werden. Dasselbe Spiel ist bei den kleineren Indizes wie MDAX und SDAX der Fall. Einziger Unterschied, ein MDAX Konzern kann in den DAX aufsteigen. Ein DAX Konzern kann in den MDAX gehen. Wiederum kann ein SDAX notiertes Unternehmen in den MDAX aufsteigen. Zeitgleich muss aber in diesem Zuge ein MDAX Unternehmen in den SDAX absteigen.

Und jetzt? Wieso steigt die Börse langfristig

Ergo muss der DAX, MDAX und SDAX langfristig steigen, da gute Unternehmen durch schlechte Unternehmen substituiert werden. Unter langfristig versteht man einen Horizont von mindestens 5-15 Jahren. Mittelfristig bedeutet einen Zeitraum von 3-5 Jahren. Kurzzeitige Börseneinbrüche dürfen Sie bei alledem nicht aus der Ruhe bringen und sollten Sie animieren, eher bestehende Positionen aufzustocken, als diese zu Tiefstständen zu verkaufen. Wenn Sie qualitativ hochwertige Unternehmen kaufen, deren Geschäftsmodell auch noch in absehbarer Zeit funktionieren wird, hat sich ja an der grundsätzlichen Haltung zu dem Unternehmen nichts verändert.

Wo geht die Reise hin?

Ob der DAX in 5, 10 oder erst in 15 oder 20 Jahren bei 20.000 Punkten steht, wage ich nicht zu vermuten. Aber eins ist sicher, auch die 20.000 Punkte beim DAX werden kommen, natürlich unter zwischenzeitlichen womöglich heftigen Schwankungen nach unten. Danach werden 30.000 Punkte bis hin zu 50.000 Punkte folgen. Das ist keine Scharlatane Vermutung sondern wird irgendwann zur Realität werden.

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  1. Hallo Florian,

    es ist wirklich erstaunlich, dass so wenige deutsche Anleger in Aktien investieren. Es scheint tatsächlich an der Mentalität zu liegen. In europäischen Anlagevergleichen belegen die Deutschen bei Aktien traditionell einen der hinteren Plätze. Kein Wunder also, dass DAX-Unternehmen mittlerweile mehrheitlich internationalen Investoren gehören. Ich denke ebenfalls, dass der DAX langfristig steigen wird. Kurz- und mittelfristige Schwankungen versuche ich auszusitzen.

    Gruß, Manuel

    1. Hallo Manuel,

      leider ist die Aufklärungsarbeit, bzw. die Bildung nicht gewünscht von staatlicher Seite. Ansonsten würde es sicherlich keine 90 Millionen Lebensversicherungen geben, die auf absehbare Zeit und in Zukunft nichts mehr erwirtschaften und an Rendite abwerfen werden.

      Liebe Grüße

      Florian

  2. Die Deutschen haben leider nicht gelernt, dass Aktien keine Zocker-Papiere sind, keine Lotterielose, bei denen es nur um Steigen oder Fallen geht, sondern Beteiligungen an Unternehmen. Würde uns das in der Schule beigebracht, dass wir unsere Geld in Aktienunternehmen für uns arbeiten lassen können, dann würde sich in Deutschland auch eine Aktienkultur entwickeln. Leider sind die einzigen Berührungspunkte der Deutschen mit Aktien die BILD-Zeitung, wenn es mal wieder einen Crash gibt oder eine Wahnsinnshausse – und der Stammtisch. Und beides in etwa auf dem selben Niveau. Dabei ist Value Investing ganz simpel: kaufe (nicht zu teuer) Aktienwerte und behalte diese, damit sie für dich Geld verdienen.

    1. Hallo Michael,

      leider ist dies nicht gewollt, was ich sehr schade finde. Und in Eigenregie sich in diese Thematik einzufinden, fällt vielen von uns sehr schwer. Kein Wunder aber bei der informellen Reizflut von medialer Seite. Die totale Verwirrung ist da vorprogrammiert.

      Liebe Grüße Florian

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